AVIVA-Berlin >
Kunst + Kultur
AVIVA-BERLIN.de im November 2024 -
Beitrag vom 13.03.2008
Zascha Moktan – The Bottom Line
Silvy Pommerenke
Ein neuer Stern taucht am Soul und R`n`B Himmel auf und die musikalischen Schwestern Alicia Keys und Joss Stone können schon mal – sinnbildlich - den Staffelstab weiterreichen...
...an ihre deutsche Kollegin.
Zascha Moktan legt Wert darauf, dass man ihren Vornamen mit "Z" und nicht mit "S" ausspricht. Die 1981 im indischen Neu-Delhi geborene Frau ist deutsch-nepalesischer Abstammung und zog als Sechsjährige mit ihren Eltern nach Deutschland. Zwei Jahre später fing sie mit dem Klavierspielen an und gründete als Teenagerin mit ein paar Freunden eine Punk- und Rockband. Von diesen Wurzeln ist nichts mehr zu hören, eben so wenig von der Vorliebe für Nirvana, denn Moktan macht harmonischen Soul, den sie mit wahnsinnig stimmgewaltigen Vocals umzusetzen weiß. Kein Geringerer als Stargeiger Nigel Kennedy entdeckte sie, nachdem sie im Jahr 2000 als "Beste deutsche Hessische Newcomer Band" gekürt wurde. Drei Jahre später gab sie bereits den Support für Craig David und begleitete 2005 Alicia Keys und John Legend auf ihren USA-Tourneen. Schließlich unterschrieb sie 2006 einen Majordeal bei Universal und veröffentlicht nun ihr Debüt "The Bottom Line", aus dem bereits im November 2007 die Single "Ouch! − Remember Me" ausgekoppelt wurde.
Die sympathische und sich selbst treue Musikerin macht aber keinen Mainstream, sondern hebt sich angenehm von so manch überstilisierten Soulsängerin ab, denn ihr ist bewusst, dass es um mehr geht, "als nur mit dem Booty zu wackeln". Kritisch hinterfragt sie das Musikbusiness und will sich nicht verbiegen lassen.
Verschiedene Vertragsangebote hat sie abgelehnt, da sie als seriöse Künstlerin sowohl Mitspracherecht haben als auch selbstbestimmt ihre Musik ausführen wollte.
Diese Wünsche wurden ihr beim großen Label Universal zugesichert, und einer internationalen Karriere sollte nun nichts mehr im Wege stehen. Zascha Moktans größter Wunsch, von der Musik leben zu können, dürfte mit "The Bottom Line" bald in Erfüllung gehen.
Anspieltipps: Auf "Mama" lässt die Kosmopolitin ihre ganze Stimmgewalt aus sich heraus. Ein Oberhammer Song mit Blueselementen, der als Anwärter für die Ewigkeit gelten dürfte. Gleichzeitig ist er ein Denkmal für Zaschas Mutter, die in ihrem Leben für immer eine Rolle spielen wird. Auch bei "All my life" greift sie ganz tief in die Soulkiste, während sie mit "Ouch!" (auch wenn der Titel vielleicht ein wenig unglücklich gewählt ist) eine Dancefloor- kompatible Nummer abgeliefert hat. Auf "Sing me a song" kommen etwas rockigere Töne zum Klingen, "Whatever comes" ist eine weitere wunderschöne Ballade und das Album klingt mit dem supercoolen Jazzsong "My way" aus. Bei allem klingt Zascha Moktan wunderbar undeutsch und könnte direkt aus Memphis, der Mutterstadt des Soul, stammen.
Zascha Moktan im Netz: www.zascha-moktan.de und auf MySpace
AVIVA-Tipp: Wer ein Faible für großartige Soulstimmen à la Joss Stone oder Alicia Keys hat, wird an Zascha Moktan nicht vorbei kommen. Mörderisch gut klingt das, was die 27-Jährige aufgenommen hat. Und dies ist erst ihr Debüt ...
Zascha Moktan
The Bottom Line
Label: Urban / Universal, VÖ März 2008